6. Dezember, 6. „Türchen“

Er hatte einen Sohn, den er, kaum dass dieser entwöhnt war, der Mutter abgekauft haben soll. Ruchlos? Das wäre nicht das schlimmste Attribut, das man ihm verpasst hätte. Man munkelte seinerzeit, er habe seine Seele dem Bösen verschrieben, und es wird die Vermutung eines Zeitgenossen kolportiert, er müsse seine Frau erschlagen haben, denn sonst könne er nicht so melancholisch aussehen.
Wie viele große Künstler muss er ein wahres Wunderkind gewesen sein. Nachdem er, fünfjährig, ersten Instrumentalunterricht bekommen hatte, sagten ihm Lehrer an einer höheren Musikschule, als er 13 Jahre alt war, sie könnten nichts mehr für ihn tun. Seine Musik? Kapriziös hat er gespielt, und seine Kompositionen zeigen selbst den Fingerfertigsten ihre Grenzen auf.
Abgesehen davon muss er eine Frostbeule gewesen sein: Gelegentlich soll er sich gar im Hochsommer in dicken Pelz eingehüllt haben. Sein Leben aber: exessiv – leidenschaftlich – großartig verfilmt. Wer war’s?
*** *** *** *** *** *** Nikolausnacht, spät: Paganini war der Name, mit dem Sie heute gewinnen konnten. Auch wenn hier vom Wunderkind die Rede war, ging es nicht um Mozarts Amadeus. Paganini, der „Teufelsgeiger“ aus Genua, gestorben in Nizza, übte besondere Faszination auf Klaus Kinski aus, der nach bald 30-jähriger Vorbereitung Ende der 80er-Jahre die Filmpläne realisierte. Titel dieses Werks: „Kinski Paganini“ – welch ein Programm!

Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 6. Dezember 2007 um 13:52 Uhr veröffentlicht und wurde unter Alle, Über abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben oder einen Trackback auf deiner Website einrichten.