(Foto: Markus Schmidt, www.fotomedia-schmidt.de)
Das haben wir schon lange nicht mehr erlebt: Innerhalb von zwei Tagen nach Aussendung unseres Mailings für den Saxophon-Workshop mit Peter Weniger und Karl Schloz waren alle Teilnehmerplätze ausgebucht. Wir mussten sogar einigen Saxophonisten absagen und sie auf das anschließende Konzert vertrösten. Insgesamt 28 Teilnehmer nahmen am Workshop teil. Das abendliche Konzert im cafè cup in Detmold wurde zum absoluten Saxophon-Insider-Treffen. Eine klasse Stimmung, die förmlich nach Wiederholung schreit. Wie immer hier im Blog der aktuelle Videobeweis: Film ab!
Lippisches Kultur-Journal
LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 14, MONTAG, 18. JANUAR 2010
„Das ist Jazz, das ist Freiheit“
Zwei Großstadtmusiker gastieren im Café „Cup“
Detmold. Sanfte Saxophonklänge und präzises Gitarrenspiel umschmeicheln die Ohren der Zuhörer im Café „Cup“ in der Detmolder Innenstadt. Freie Sitzplätze suchen spät eintreffende Gäste vergebens, weil die zwei Großstadtmusiker Prof. Peter Weniger und Karl Schloz derart viele Besucher in die Lokalität locken.
Vorausgegangen war dem Konzert ein in Kooperation mit dem Instrumentenhersteller „Yamaha“ entwickelter Saxophon-Workshop im „Haus der Musik“, für den bereits zwei Tage nach der Ausschreibung die Höchstteilnehmerzahl erreicht war. So war dieses Konzert nicht zuletzt ein musikalisch hochwertiges Trostpflaster für jene Musikinteressierte, die keine Chance auf den Workshop hatten.
Außerdem, so Organisator Wolfgang Meyer-Johanning, sei es ihm ein Bedürfnis gewesen, „diese großartige Musik auch in die Stadt zu tragen – Sax in the City eben“. Für Peter Weniger, hauptberuflich Leiter des Jazzinstituts in Berlin, war der Auftritt im Café eine Reise in die Vergangenheit, hatte er doch eines seiner ersten Konzerte als damals 16-jähriger in Detmold gegeben. Sicherlich in weniger ausgeprägter Virtuosität als an diesem Abend, denn sein intuitiver Umgang mit dem Saxophon ließ vor allem ein künstlerisches Element erkennen, das nur die Zeit bringen kann: Erfahrung.
Spielerisch improvisierte er auf der Grundlage mehr oder weniger bekannter Jazzstandards, von seinem langjährigen musikalischen Partner Karl Schloz kongenial begleitet. Der Gitarrist, gebürtig aus der Blues-Hochburg St. Louis stammend, schätzt vor allem die intime Atmosphäre, die sich in den verhältnismäßig engen Räumlichkeiten des „Cup“ angesichts der vorwiegend sanften Klänge schnell ausbreitet.
Ein für ihn äußerst angenehmer Kontrast zur Stimmung in den größeren Hallen, in denen Schloz auch häufig als Begleitmusiker für die deutsche Jazz-größe Till Brönner auftritt. Den entscheidenden Unterschied zwischen diesen Konzerten und dem im Detmold erklärte er anhand einer unleserlichen Setlist, die vor ihm auf dem Boden lag: „Die hätten er und Weniger gerade innerhalb von fünf Minuten zusammengestellt“, erzählt er lächelnd. Und ergänzt mit einem Satz, der die Quintessenz des Konzertes zusammenfasst: „Das ist Jazz, das ist Freiheit“. (abe)
Am 3. Februar 2011 um 18:50 Uhr
Lustig, ich habe never ever gedacht, dass das wirklich so umsetzbar war 😉