Zugegeben, wir von musikalienhandel.de zählen zu denen, die immer noch mehr wollen. Mehr Noten verschicken, mehr Kunden auf aller Welt dazugewinnen, mehr Instrumente über das Internet verkaufen. Wir werben um neue Käufer aus aller Herren Länder, und wenn das Paket innerhalb Deutschlands verschickt wird, locken wir damit, ab einem bestimmten Bestellwert auch das Porto zu zahlen.
Manchmal frage ich mich aber, ob dieses ständige Wachsen des Versands wirklich sinnvoll ist. Zwar freuen wir uns darüber, dass unser Angebot, über das Internet und per Telefon Bestellungen aufzugeben, immer mehr genutzt wird, und auf jeden Fall nehmen wir mit unserem Versandservice vielen Kunden weite Wege ab. Nicht jede oder jeder hat immerhin eine Musikalienhandlung nebenan und könnte auf einem Spaziergang oder mit dem Drahtesel seine Noten selbst abholen. Das wäre umweltfreundlich – oder, mit dem heutzutage vielbenutzten Schlagwort, CO2-neutral.
Allerdings haben wir uns seit längerer Zeit immer wieder die Frage gestellt, ob die Jagd nach immer mehr überregionalen Kunden unter ökologischen Gesichtspunkten überhaupt zu verantworten ist. Das steigende Arbeitspensum in unserer Versandabteilung geht eben auch mit steigenden Kilometerzahlen einher, die um unserer Ware willen gefahren werden. Aber DHL, unser langjähriger Versandpartner für alles, was größer ist als eine Büchersendung, hat erfreulicherweise ein Programm erdacht, mit dem der weltweite Treibhausgasausstoß zwar nicht in den Griff zu kriegen ist – wer will das verdenken? –, das jedoch zumindest für eine neutrale CO2-Bilanz unserer Sendungen sorgt. Die Rede ist von GoGreen.
Von heute an ist das HAUS DER MUSIK, musikalienhandel.de offizieller Kunde des GoGreen-Services. Um den Teilnehmern des Programms, also Kunden wie uns, eine ausgeglichene CO2-Bilanz für den Versand der Ware zusagen zu können, investiert DHL in Klimaschutzprojekte. Das dort entstehende Guthaben soll die Emissionen aufwiegen, die beim Transport mit Kraftfahrzeugen produziert werden. Wir haben ein postgelbes Zertifikat für die Teilnahme erhalten, und künftig werden GoGreen-Aufkleber unsere Päckchen und Pakete zieren. Diese Teilnahme lassen wir uns auch etwas kosten: Für jedes Paket zahlen wir einen Zusatzbeitrag.
Klar, nicht die einzelne Sendung hat nun in Sachen Treibhausgas eine neutrale Bilanz, denn der DHL-Mitarbeiter fährt vermutlich nach wie vor nicht mit einer Postkutsche vor. Wir vertrauen aber darauf, dass der Paketdienst zu seiner Zusage steht; er wirbt damit, dass ein externer Dienstleister sowohl die GoGreen-Berechnungsmethoden als auch die mit dem Projekt verbundenen Prozesse prüft. Es geht dabei um Wasserkraft-, Biomasse- und Windenergieanlagen auf verschiedenen Kontinenten.
Für das HAUS DER MUSIK und Musikalienhandel.de soll dies ein erster Schritt sein auf einem gründlichen und langfristig tauglichen Weg, uns mit den Problemen des Klimaschutzes auseinanderzusetzen. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten über weitere Erfolgsmeldungen.
Der „Cheffe“ (der demnächst mal wieder öfter mit dem Fahrrad zum Dienst fahren wird)