Franz Liszt, dem schwer einzuordnenden Romantiker, widmet die Detmolder Hochschule für Musik eine Konzertreihe, die am kommenden Wochenende beginnt. Sie feiert damit seinen Geburtstag, der sich in diesem Oktober zum 200. Male jährt.
Schon während der Feierlichen Eröffnung des Studienjahres wird am kommenden Freitag, 21.10.2011 das Konzerthaus mithilfe des saaleigenen Beschallungssystems in einen sakral anmutenden Raum verwandelt, um in ihm adäquat geistliche Werke von Liszt für Kammerchor und Orgel zu präsentieren. Der säkulare Aspekt in Liszts Schaffen kommt an diesem Abend ebenfalls zum Tragen: Auf dem Programm stehen auch Liszt-Lieder und Klavierwerke. Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt frei.
Den eigentlichen Festivalauftakt bildet ein am darauffolgenden Tag angesetztes Konzert mit dem Pianisten Alfredo Perl. Der international renommierte Künstler, Professor an der Detmolder Hochschule und Leiter des Detmolder Kammerorchesters, spielt am Samstag um 19.30 Uhr im Konzerthaus ein Soloprogramm u. a. mit Liszts berühmter Klaviersonate h-Moll, mit Auszügen aus den „Années de Pèlerinage“, seinem „Csárdás macabre“ und der ebenfalls hochvirtuosen „Ungarischen Rhapsodie“ Nr. 13 in a-Moll.
Karten für dieses Konzert sind ab 10 EUR bei uns im Haus der Musik Detmold, Krumme Straße 26 (05231-302078) zu erhalten. Studierende und Schüler haben freien Eintritt.
Perls Konzerttätigkeit führte ihn in die weltweit bedeutendsten Konzertstätten: Barbican Centre London, Concertgebouw Amsterdam, Rudolfinum Prag, Großer Musikvereinssaal Wien, Herkulessaal München, Hamarikyu Asahi Hall Tokio, Teatro Colón Buenos Aires, National Arts Center Ottawa, Sydney Town Hall u.v.a. Er spielte mit einer Vielzahl namhafter Orchester, darunter London Symphony Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, Orchestre de la Suisse Romande, Residentieorkest Den Haag, Melbourne Symphony Orchestra, Gewandhausorchester Leipzig sowie Mozarteumorchester Salzburg und MDR-Sinfonieorchester Leipzig. Selbst als Solist der berühmten „Proms“ in der Londoner Royal Albert Hall ist er bereits in Erscheinung getreten.
Die sich anschließende Woche gibt einen farbenreichen Überblick über Liszts Wirken. Die Palette reicht dabei von geschlossenen „Salonkonzerten“ Detmolder Privathäusern (wie zu Zeiten Liszts üblich), über eine Sonderausgabe der Reihe „Pianissimo“ am Montag, 24.10.2011 um 19.30 Uhr im Brahms-Saal des Palais mit Studierenden der Klavierklassen Prof. Kellig, Perl, Schneider, Ugorski und Versteegh und einem Vortrag mit historischen Bilddokumenten von Prof. Reinhild Spiekermann, der am Dienstag, 25.10.2011, in der „Ressource“ (Allee 11) um 19.30 Uhr unter dem Titel „Franz Liszt und die Idee Weimar“ stattfindet, bis zu einem Liederabend der Klasse Prof. Manuel Lange am Donnerstag, 27.10.2011, im Brahms-Saal um 19.30 Uhr (Eintritt frei).
Das Ende des „Liszt-Oktobers“ bildet ein spektakuläres Konzert am Freitag, 28.10.2011, im Konzerthaus um 19:30 Uhr mit Melodramen, Liedern und selten gespielten Liszt-Werken. In dieser Veranstaltung treten Eeva Tenkanen (Gesang) und Matthias Petersen (Klavier) in Erscheinung; die Pianisten Hartmut Schneider und Piotr Oczkowski spielen überdies Liszts „Faust-Symphonie“, in der Fassung für zwei Klaviere vom Komponisten. Nach der Pause erscheinen zwei ausgesprochen markante Persönlichkeiten, von denen der eine in Detmold lebt, der andere in Berlin: der Pianist Anatol Ugorski und der Schauspieler Hanns Zischler. Die beiden werden Melodramen, also instrumental untermalte Rezitationen vortragen, die zur Zeit Liszt groß in Mode waren, heute aber eigenartig pathetisch anmuten. Ugorski spielt darüber hinaus weitere Raritäten aus dem Oeuvre Liszts.
Hanns Zischler ist auch unkundigen Konzertbesuchern ein Begriff: Spätestens seit Filmen wie Spielbergs „München“, Wim Wenders‘ „Summer in the City“ oder van Ackerens „Die flambierte Frau“, in denen Zischler mitwirkte, kennt man seine markantes Gesicht und seine unverwechselbare Stimme.
Karten für dieses Konzert sind ab 10 EUR bei uns zu erhalten. Studierende und Schüler haben freien Eintritt.