Eine positiv verrückte Geschichte
Ein Gastbeitrag von Tobias Richter
Vom Haus der Musik in Detmold ist bekannt: Dort leben sie für die Musik. Und vom „Cheffe“, alias Wolfgang Meyer, muss man sagen: Er brennt dafür. Doch nicht nur Musik hat es ihm angetan, sondern ebenso die Menschen. Und das auf eine einzigartige Weise, die alle Kund*innen vom Haus der Musik von Anfang an spüren.
Meine Geschichte ist die eines jungen Dirigenten, der erstmals vor dreizehn Jahren im Detmolder Laden stand, um finanzielle Hilfe zu erbitten. Mein Vorhaben war, das Musical „Mozart“ in gekürzter Fassung mit vierzig Jugendlichen auf die Bühne zu bringen. Wolfgang zögerte keine Sekunde. Er glaubte an die Idee und stellte nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern legte vor allem gemeinsam mit seinem Team den Grundstein für die Aufführung der Jugendlichen, aus denen die Formation der „Phoniker“ entstand.
Die Phoniker im Jahr 2006
Die „Phoniker“ wuchsen in den folgenden Jahren enorm. Vier Jahre später gehörten dem Ensemble bereits über Hundert jugendliche Musiker*innen, Sänger*innen und Tänzer*innen an. Sie brachten Jahr für Jahr – stets dank der Unterstützung vom Haus der Musik – neue und größere semiprofessionelle Aufführungen auf die Bühne.
Die Phoniker im Jahre 2008, 2010 und 2016
Einige Jahre später klopfte der junge Dirigent abermals an: „Wolfgang, ich singe in dem Vokalquintett ‚Selbstlaut!‘. Könnt ihr uns helfen, unsere erste eigene Show auf die Bühne zu bringen?“ Ohne zu zögern unterstützte uns das Haus der Musik. Sie vermittelten die notwendige Technik, verkauften Tickets der ersten Konzerte und halfen bei der Werbung. Zu jedem Zeitpunkt konnte sich das Vokalquintett auf die Expertise aus Detmold verlassen. „Selbstlaut!“ entwickelte dabei drei eigene Programme, sang eigene CDs ein und trat bei Konzerten mit mehr als 4.000 Zuschauer*innen auf.
Selbstlaut 2008 und 2015
2010 erbat der junge Dirigent erneut Unterstützung vom Haus der Musik: „Wolfgang, ich habe den Traum, einen Show-Chor ins Leben zu rufen, der mit modernen Arrangements a cappella Pop in Chorstärke auf die Bühne bringen soll. Könnt ihr mir helfen, auch diese Idee zu verwirklichen?“ Das Haus der Musik war erneut eine enorm wohlwollende Stütze und legte wieder den Grundstein für ein wunderbares Ensemble: „Groophonik“ war geboren. Bei der Konzerttour durch OWL (also Ostwestfalen-Lippe), organisiert über das Haus der Musik, freute sich dieses Show-Ensemble, das heute zu den besten Pop-Chören NRWs zählt, durchweg über ausverkaufte Säle.
Groophonik 2010 und 2017
Ob „Phoniker“, „Selbstlaut!“ oder „Groophonik“ – der junge Dirigent fand beim Haus der Musik und vor allem beim musikverrückten Geschäftsmann stets ein offenes Ohr. Das Detmolder Geschäft und Wolfgang stehen für die Wichtigkeit einer lokalen Musikszene. Ihnen ist es zu verdanken, dass am kommenden Wochenende die „Phoniker“, „Groophonik“ und 200 Sänger*innen in der Bielefelder Stadthalle „Hollywood in Bielefeld“ auf die Bühne bringen. Ob „Star Wars“ oder „James Bond“, „König der Löwen“ oder „Titanic“: Die Zuschauer*innen erleben eine professionelle Show in atemberaubender Besetzung, die für diese Region einmalig ist.
Wenn Sie miterleben, hören und sehen möchten, was dank der jahrelangen Haus-der-Musik-Unterstützung aus den einst Jugendlichen wurde, seien Sie am Sonntag (24.11.2019) zu 18 Uhr in der Stadthalle Bielefeld. – Mehr dazu: www.hollywood-in-bielefeld.de
Lieber Wolfgang, danke für Deinen Glauben an verrückte Ideen! Danke, dass Du immer an unserer Seite warst. Man könnte sagen, Du verfügst über ein besonderes Gen. Man könnte sagen, Du bist „positiv verrückt“.
Tobias Richter
(der einst junge Dirigent)
Am 19. November 2019 um 23:13 Uhr
Coole story!
Am 20. November 2019 um 20:55 Uhr
Toll beschrieben, Tobias. Es ist einfach so wichtig, vor Ort die richtigen Partner finden zu können. Es ist zu hoffen, dass der Internethandel nicht auch noch alle Musikalienhändler platt macht. Denn es braucht echte Menschen, um so etwas wie deine Projekte auf die Bühne zu bekommen. Hut ab also auch vor Wolfgangs Leistung.
Am 22. November 2019 um 01:20 Uhr
Ein toller Beitrag! Musik ist ja sozusagen ein Grundlebensmittel.
😉