Langsam, aber sicher können wir es fassen. Vor gut einem Monat hatten wir den gewaltigen Schritt gewagt, Portokosten für unsere Kunden einzuführen, was mit mancher Nacht schlechten Schlafs einherging. An sachlichen Erwägungen war diese Entscheidung zwar auf solidem Grund gebaut, ja, sie war genaugenommen sogar unumgänglich. Dass jedoch der Kunde, dessen Rechnungsbetrag jetzt höher ausfallen würde als in der Vergangenheit, uns den Rücken kehren könnte, machte die Geschäftsentwicklung zu einer ungewissen Zukunft. Immerhin stellte die Einführung von Portokosten für die Kundschaft eine Entscheidung dar, bei der die Geschäftsstrategien der Konkurrenz für uns einen Gegenwind darstellen, der mit voller Wucht von vorn weht, insofern als viele Versandhändler im Lauf der Zeit die Portofreiheit für die Kunden einführen. Nun, nach gut einem Monat, hat sich die Befürchtung des „Kundenschwunds“ als ganz und gar unnötig erwiesen.
Kein Umsatzeinbruch hat uns ereilt, sondern im Gegenteil verkaufen wir im Moment mehr Noten als zum Beispiel noch vor Weihnachten, als wir die Ware noch auf unsere Kosten verschickten. Bei den Bestellungen ist eine Veränderung eingetreten, die wir uns ganz besonders erhofft hatten: Es erreichen uns nun erheblich mehr Sammelbestellungen, so dass nicht mehr wie in der Vergangenheit haufenweise Postsendungen mit einem Warenwert von unter 20 Euro unser Haus verlassen. Statt dessen gehen Sammelbestellungen ein, die diesen Wert meist deutlich übersteigen, mit der Folge, dass wir zwar weiterhin das Porto zahlen, dass sich das Geschäft aber aufgrund dieser „Grenzüberschreitung“ für uns auch lohnt. Es ist, nebenbei bemerkt, ein ungemein angenehmes Gefühl, nicht ständig für einzelne Notenhefte Briefumschläge benutzen und Rechnungen drucken zu müssen.
Verständlicherweise sind wir auf Kritik gestoßen, aber es scheint sich gelohnt zu haben, dass der Austausch der E-Mails und Kommentare hier im Weblog öffentlich gemacht wurde, denn so konnten wir bei der überwiegenden Zahl der Fragen auf bereits vorhandene Beiträge verweisen und brauchten die Gründe nicht im Einzelnen wieder und wieder darzulegen. Es war sehr erfreulich, feststellen zu können, wie viel Verständnis nicht nur durch den Kauf gezeigt, sondern auch unmittelbar ausgesprochen wurde. Wir fassen das nicht zuletzt als Anerkennung dafür auf, dass wir den Kontakt zu Ihnen, unseren Kunden, suchen und uns Fragen, Anregungen und auch Kritik persönlich stellen. An dieser Stelle also wieder einmal einen herzlichen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit!
Portoeinführungsrückblicksblogbeitrag: Erfolg wider Erwarten
3. März 2008