Auf der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt am Main gab es einen anregenden Diskussionsbeitrag von Heike Matthiesen zu hören. Die klassische Gitarristin stellte Thesen in den Raum zu der Frage, mit welchen Herausforderungen klassische Musiker angesichts der zunehmenden Bedeutung von digitalen Kanälen konfrontiert sind.
Einige ihrer Stichworte: die Präsentation und Vermarktung eigener Kunst im digitalen Raum und die Möglichkeiten, auf diesen Wegen Geld zu verdienen, das Selbstverständnis klassischer Musiker im Spannungsverhältnis mit dem Internet und der Nachholbedarf in Sachen Kommunikation auf Plattformen wie Youtube, der Einfluss der Ausbildung auf die Berufsperspektiven oder auch die Wechselwirkung von Musikkonsum über mobile Endgeräte und die Aufmerksamkeitsspanne für die Klassik.
Matthiesen gibt selbst zu bedenken, dass die Fülle der Herausforderungen ein reichlich düsteres Bild zeichnen könnte. Aber sie hält dagegen, dass sich in der Situation auch viele Chancen finden lassen. Sie selbst plädiert insbesondere dafür, dass klassische Musiker lernen müssten, über sich und ihre Kunst zu kommunizieren.
Bei uns vom Haus der Musik hat der Vortrag vor allem die Frage aufgeworfen, inwieweit Videos mit klassischer Musik auf mobilen Endgeräten gesehen und gehört werden. Wir sind neugierig, wie unsere Kunden und Freunde des Hauses diese Technologie für solche Beiträge nutzen. Sind mobile Endgeräte eher das Mittel der Wahl für den Einstieg in eine bisher nicht bekannte Musik? Wie nutzen Sie solche Geräte: um einfach mal reinzuhören in einen bisher ungekannten Mitschnitt, dem Sie dann – wenn der Anfang gefällt – auf anderen Geräten weiter lauschen? Oder hören Sie klassische Musik bereits gänzlich über Smartphones, Tablets und solche Geräte?
Nutzen Sie gern die Gelegenheit, im Folgenden über die Kommentarfunktion Ihre Einschätzungen und Erfahrungen mitzuteilen!
Am 10. Juni 2015 um 18:37 Uhr
Hier die ersten Kommentare, die über unsere Facebookseite eingestellt wurden:
also ich fange mal bei mir an: zumindest videos aus dem jazz-bereich schaue ich mir auch auf dem iphone mit dem sound aus einem guten kopfhörer ganz gern an. mit dem kopfhörer würde ich zumindest nicht am desktop oder notebook hören und schauen …..
…. ich höre und schaue mir öfter Videos über i mac oder i pad auf you tube an, Ich singe im Chor und dort bekomme ich schon einmal einen 1.eindruck vom Stück
Am 10. Juni 2015 um 21:12 Uhr
wir laden ein zur diskussion. (hauspost #7 22:11 uhr)
Am 10. Juni 2015 um 21:33 Uhr
Also ich höre sehr gerne klassische Musik auf dem Ipad. Am liebsten, wenn ich es an die HiFi-Anlage angeschlossen habe. Auf dem Handy mache ich das sehr ungern.
Am 11. Juni 2015 um 08:54 Uhr
Der Desktop ist tod. Bin mir sicher, dass in ein paar Jahren alle nur noch mit den mobilen Geräten surfen ….
Am 11. Juni 2015 um 10:29 Uhr
All die Gefahren die mit dem Abwenden von klassischen Tonträgern verbunden sind sehe ich auch. Auch der Anspruch des Hörers scheint bei Musik einer Veränderung zu unterliegen, sind die Videos z. B. bei you tube doch qualitativ sehr heterogen.
Aber so wie „cheffe“ es für sich beschreibt, nutzen meine Kinder you tube beim einüben von Musik auch. Sie schauen/hören sich die klassische Musik an, die sie gerade einüben, differenzieren für sich, welche Interpretationen ihnen am besten gefallen und probieren dann mitzuspielen. Seid dem letzten Jahr suchen meine Großen über you tube sogar Stücke aus von denen sie die Noten haben möchten oder welche sie bei Jugend musziert spielen könnten. Gerade Jugendliche gewinnen so innerhalb kurzer Zeit eine große Kenntnis in dem von ihnen favorisierten Musikgebiet.